Stand: 03.03.2024, 15:54 Uhr

Von: Tim Szent-Ivanyi

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Viel wichtiger als das FDP-Projekt Generationenkapital wäre eine Reform der wenig attraktiven Riester-Rente, mit der sich Finanzminister Lindner ein Denkmal setzen würde.

Mit etwa einem Jahr Verspätung will die Ampel das sogenannte Rentenpaket II vorstellen. Mit dabei: das von Finanzminister Christian Lindner erfundene „Generationenkapital“ – vulgo Aktienrente. So reißerisch der Titel, so fragwürdig ist das Projekt.

Es ist nicht falsch, die Altersvorsorge auf mehrere Säulen zu verteilen. Das bewährte Umlagesystem der gesetzlichen Rente durch eine Kapitaldeckung zu ergänzen, ergibt also Sinn. Der erste Teil von Lindners Vorhaben klingt auch noch plausibel: Er will Geld des Bundes am Kapitalmarkt anlegen, um in den 2030er Jahren die Rente zu stabilisieren. Doch die Crux ist, dass Lindner das Geld dafür gar nicht hat. Mr. Schuldenbremse muss dafür selbst Kredite aufnehmen, was die Rendite schmälert.

Viel wichtiger als das FDP-Projekt wäre eine Reform der wenig attraktiven Riester-Rente, an der bisher vor allem Banken und Versicherungen verdienen. Nach schwedischem Vorbild sollte sie in einen vom Staat gemanagten Anlagefonds umgewandelt werden. Mit einer derartigen „Lindner-Rente“ könnte sich der FDP-Mann ein Denkmal setzen, mit dem „Generationenkapital“ nicht.

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Aktienrente beerdigen

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03.03.2024

Stand: 03.03.2024, 15:54 Uhr

Von: Tim Szent-Ivanyi

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Viel wichtiger als das FDP-Projekt Generationenkapital wäre eine Reform der wenig attraktiven Riester-Rente, mit der sich Finanzminister Lindner ein Denkmal setzen würde.

Mit etwa einem Jahr Verspätung will die Ampel........

© Frankfurter Rundschau


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