Lange wurde in der CDU gerätselt, ob und wann Friedrich Merz ein Signal zur Kanzlerkandidatur geben würde. Nun ist es so weit: Merz sagt, er fühle sich fit. Und am Alter könne er nichts ändern. Punkt.

So klar hatte sich Merz bisher nicht geäußert. Der CDU-Chef schlägt Pflöcke ein – zwei Monate vor dem großen Parteitag. Und ein halbes Jahr, bevor diese Frage nach den Landtagswahlen im Osten formell entschieden werden soll.

Der Parteichef wirkt in diesen Tagen selbstbewusster und, ja, zufriedener. Er hat Grund dazu: Die CDU liegt in den Umfragen stabil an der Spitze. Die inhaltliche Erneuerung der Partei befindet sich auf der Zielgeraden. Für das neue Grundsatzprogramm ließ er sich kürzlich in Köln feiern.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst, der laut Umfragen bei einer Bundestagswahl bessere Chancen haben könnte, hat keinen neuen Angriff mehr gestartet. Und die innerparteilichen Kritiker sind verstummt. Nach wie vor überzieht Merz gelegentlich, aber gravierende verbale Entgleisungen hat er sich zuletzt nicht mehr geleistet.

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Als Partei- und Fraktionschef hat Merz nach Lage der Dinge die besten Chancen, Kanzlerkandidat zu werden. Mit der Einschränkung, dass ihm die Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen noch einen Strich durch die Rechnung machen könnten.

Doch es gibt noch einen, der ein Wörtchen mitreden will: Markus Söder. Der CSU-Chef lässt keine Gelegenheit aus, um zu betonen, dass diese Entscheidung im Spätsommer geklärt werde. Die CSU will jeden Eindruck vermeiden, dass die K-Frage schon entschieden scheint.

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Etwas anderes bleibt den Christsozialen auch nicht übrig: Die Chance auf eine Söder-Kandidatur hat der CSU-Chef mit seinem Störfeuer im Wahlkampf 2021 verspielt. Nun kann er sich nur noch als Königsmacher aufspielen und versuchen, das Beste für die CSU herauszuholen. Etwa, wenn es um mögliche Kabinettsposten geht. Schenken werden die Bayern Merz die Kanzlerkandidatur nicht. Der CDU-Vorsitzende wird seinem Counterpart entgegenkommen müssen.