Jerusalem. Im an Schrecken nicht armen Nahostkonflikt gibt es eine neue unerfreuliche Wendung: Die israelische Delegation zieht sich aus den Verhandlungen über eine Feuerpause in Gaza und über damit verbundene Geiselfreilassungen zurück. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weist die Gegenforderung der Terrororganisation Hamas nach Freilassung palästinensischer Häftlinge als „wahnhaft“ zurück.
+++ Alle aktuellen News rund um Israel, Gaza und den Nahostkonflikt im Liveblog +++
Es lässt sich hoffen, dass dies Teil von Verhandlungstaktik ist, in der frühe Abreisen und Gepolter mit zum Spiel gehören. Immerhin: Netanjahu hat eine Rückkehr zu den Gesprächen nicht ausgeschlossen, auf manche Halbsätze kann es in einer solchen Lage ankommen.
Mehr zum Thema
Mehr als bitter allerdings ist, dass es bei diesem Gezerre um Menschenleben geht: Jeder Tag des Hin und Her kann tödlich sein für die über 100 verbliebenen israelischen Geiseln, jeder Tag mehr kann ihre nach vier Monaten Gefangenschaft mit Sicherheit angegriffene körperliche und psychische Gesundheit weiter ruinieren, jeder Tag mehr bedeutet weitere Angst für ihre Angehörigen und Freunde.
Und nicht nur das: Eine Feuerpause ließe auch Raum für die Versorgung derer, die in Gaza vor den israelischen Angriffen geflohen sind und in Notunterkünften und Zelten ausharren. Nur ein Bruchteil der benötigten Lebensmittel und Medikamente kommt an. Darüber lässt sich erschüttert sein, ohne dass damit die Verurteilung der Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 relativiert wird.
RND-Auslandsreporter Can Merey und sein Team analysieren die Entwicklung globaler Krisen im wöchentlichen Newsletter zur Sicherheitslage – immer mittwochs.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.
Für die Feuerpausenverhandlungen drängt also die Zeit. Nicht umsonst dringen Außenministerin Annalena Baerbock und viele andere so sehr darauf. Israel muss nicht auf jede Hamas-Forderung eingehen. Die eigene Profilierung allerdings darf nicht im Vordergrund stehen. Die Beteiligung internationaler Vermittler – darunter die dem Land wohlgesonnenen USA – sollte als Rückversicherung genommen werden. In der fortwährenden Eskalation liegt jedenfalls keine Lösung.
Netanjahu riskiert das Leben der Geiseln
15
0
15.02.2024
Jerusalem. Im an Schrecken nicht armen Nahostkonflikt gibt es eine neue unerfreuliche Wendung: Die israelische Delegation zieht sich aus den Verhandlungen über eine Feuerpause in Gaza und über damit verbundene Geiselfreilassungen zurück. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weist die Gegenforderung der Terrororganisation Hamas nach Freilassung palästinensischer Häftlinge als „wahnhaft“ zurück.
Alle aktuellen News rund um Israel, Gaza und den Nahostkonflikt im Liveblog
Es lässt sich hoffen, dass dies Teil von........
© HAZ
visit website