Hannover. Es genügen manchmal kleine Gesten. Marcel Halstenbergs Ausflug auf den linken Flügel zum Beispiel. Oder der kraftvolle Auftritt von Andreas Voglsammer, der entschlossene Abschluss von Cedric Teuchert. Aber unterm Strich reicht es halt nur für ein 2:2 gegen Fortuna Düsseldorf nach einem 0:2-Rückstand. 96 bleibt im zehnten Spiel in Folge zu Hause ungeschlagen. Beide Teams, das ist die Erkenntnis des 24. Spieltags, sind nicht reif genug, um das Aufstiegsrennen am Ende zu gewinnen.
Hannover 96 lief in der ersten Häfte naiv ins offene griechische Messer. Den doppelten Schützen Christos Tzolis hätte 96 auf dem Taktikbrettchen haben müssen. Nach der Pause zog sich Düsseldorf wie ein ängstliches Kaninchen zurück und konnte froh sein, überhaupt noch einen Punkt zu entführen.
Das Spitzentrio wirkt dagegen wesentlich abgezockter. Wenn St. Pauli sich wegen des Hürzeler-Vertrages nicht selbst zerlegt, kommt keiner mehr ran. Kiel punktet regelmäßig, und der Hamburger SV befindet sich mit dem neuen Trainer Steffen Baumgart auf dem aufsteigenden Ast.
Hannover 96 hat natürlich noch Chancen, in die Phalanx einzubrechen. Dafür braucht Trainer Stefan Leitl eine Idee, die Mannschaft durchzustabilisieren. Max Christiansen hat das Potenzial dafür noch nicht gezeigt, und es bestehen Zweifel, dass er es noch hinbekommt. Außerdem müsste Cedric Teuchert mal wieder ein stabiler Torschütze werden. Das Rennen ist noch nicht zu Ende. Sollte 96 aber nicht noch einen überzeugenden Zwischensprint hinlegen, wird es nichts mit dem Aufstieg. Dafür braucht es Überzeugung, auch in der Defensive.