Endlich ist zusammengewachsen, was zusammengehört – so könnte man die Ernennung von Max Eberl zum Sportvorstand des FC Bayern München subsumieren. Oder auch: Was lange währt, ist endlich gut. Für den im niederbayerischen Bogen bei Straubing geborenen Eberl, früher als Profi bei den Münchnern aktiv, erfüllt sich mit der Berufung in Bayerns Machtzentrum ein Lebenstraum. Und Uli Hoeneß, der Vereinspatron und Ehrenpräsident, der nach wie vor die Geschicke des FC Bayern aus dem Hintergrund lenkt, hat damit sein Dreamteam auf Führungsebene zusammengestellt.

Erstmals seit dem krankheitsbedingten Abschied von Matthias Sammer im Jahr 2016 haben die Münchner nun einen Sportvorstand, mit dem alle Beteiligten uneingeschränkt glücklich sind. Dieser stellt überdies keine überraschende Notlösung dar wie Hasan Salihamidzic, der im Juli 2017 - also nach einem guten Jahr Machtvakuum - vom Markenbotschafter zum Sportdirektor befördert und drei Jahre darauf aufgrund fleißiger Arbeit zum Sportvorstand berufen wurde.

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Nach der Trennung von Salihamidzic im Mai vergangenen Jahres galt Eberl als Wunschlösung von Hoeneß, Präsident Herbert Hainer und des Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen. Letztere waren für ihre Positionen jeweils die Wunschlösung von Hoeneß. Eberl dürfte das Vereinsmotto „Mia san mia“ perfekt ausleben. Ende September war Eberl bei RB Leipzig als Geschäftsführer Sport ausgeschieden. Der von RB-Aufsichtsrat Oliver Mintzlaff vergangenen Herbst geäußerte Vorwurf („mangelnde Identifikation mit dem Verein“) dürfte ihm bei Bayern nicht widerfahren.

Haben ihren Wunsch-Manager: Herbert Hainer (l.) und Ehrenpräsident Uli Hoeneß.

Quelle: IMAGO/Eibner

Der 50-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis Mitte 2027 und gilt als der Hoffnungsträger für eine goldene Zukunft. Max, der Baumeister, hat allerdings ein wahres Füllhorn an Aufgaben vor sich, die es zu bewältigen gilt: Die wichtigste Herausforderung wird, einen Chefcoach zu finden, der im Sommer auf den gescheiterten Thomas Tuchel folgt und neben den Erfolgen die angestrebte „Kontinuität auf dem Trainerstuhl“ verkörpert. Gelingt es Eberl, den Wunschkandidaten Nummer eins, Xabi Alonso, von Bayer Leverkusen loszueisen?

Aber nicht nur daran wird Eberl gemessen. Er muss einen großangelegten Kaderumbruch gestalten und moderieren, muss manch einem gestandenen Profi vor den Kopf stoßen, weil dieser unerwartet auf der Verkaufsliste landet. Bei seinen Stationen in Mönchengladbach und Leipzig konnte Eberl beweisen, dass er Verhandlungsgeschick bei Transfers und ein Auge für Talente besitzt.

Die Bayern-Bosse wollen ein anderes Bild als in der jüngsten Vergangenheit abgeben, bloß kein Chaos mehr wie in der verkorksten Sommer-Transferperiode 2023 produzieren und Geschlossenheit demonstrieren. Bekommt Eberl nun freie Hand? Nach all den Vorschusslorbeeren am Tag der Ernennung wird Hoeneß seine neue rechte Hand schon machen lassen. Jetzt kann das Team Uli so richtig loslegen.

QOSHE - Mia san Max: Mit Eberl komplettiert Uli Hoeneß sein Dreamteam - Patrick Strasser
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Mia san Max: Mit Eberl komplettiert Uli Hoeneß sein Dreamteam

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27.02.2024

Endlich ist zusammengewachsen, was zusammengehört – so könnte man die Ernennung von Max Eberl zum Sportvorstand des FC Bayern München subsumieren. Oder auch: Was lange währt, ist endlich gut. Für den im niederbayerischen Bogen bei Straubing geborenen Eberl, früher als Profi bei den Münchnern aktiv, erfüllt sich mit der Berufung in Bayerns Machtzentrum ein Lebenstraum. Und Uli Hoeneß, der Vereinspatron und Ehrenpräsident, der nach wie vor die Geschicke des FC Bayern aus dem Hintergrund lenkt, hat damit sein Dreamteam auf Führungsebene zusammengestellt.

Erstmals seit dem krankheitsbedingten Abschied von Matthias Sammer im Jahr 2016 haben die Münchner nun einen Sportvorstand, mit dem alle Beteiligten uneingeschränkt glücklich sind. Dieser........

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