Mitmachen erwünscht: Der Bezirksrat Vahrenwald-List hat die Nachbarn rund um den Bonifatiusplatz eigeladen, sich zu Verkehrsthemen zu äußern.

Neue Mobilität, Elterntaxis, Einbahnstraßen – am Bonifatiusplatz sollen die Bürgerinnen und Bürger mitreden, wie ihre Straßen und Plätze gestaltet werden. Das ist eine gute Idee. Jetzt müssen nur noch Taten der Verwaltung folgen.

Es sind ihre Straßen, ihre Schulen, ihre Kinder. Ja, es sind auch ihre Autos, Lastenräder und Parkplätze. Und es sind ihre Plätze, die sie vor ihrer Haustür nutzen, besetzen, verschönern wollen. Die Anwohnerinnen und Anwohner rund um den Bonifatiusplatz sollen deswegen auch mitreden, wie ihre Straßen und Plätze künftig aussehen und genutzt werden können. Wie die Mobilität gestaltet wird. Das ist stark.

Zu der Veranstaltung in der Ricarda-Huch-Schule, die Bürgerbeteiligung versprach, kamen nicht alle Anwohnerinnen und Anwohner sowie Gewerbetreibende. Aber die, die kamen, hatten einiges im Gepäck. Kritik und Wünsche, aber auch Ideen und Lösungsmöglichkeiten. Da war Lust an der Beteiligung, am Mitwirken – auch kleinteilige kommunale Fragen will man nicht als Last sehen, schließlich lebt man hier.

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Für die Demokratie ist diese Bürgerbeteiligung ein Geschenk. Selbst wenn man nicht alles durchsetzen kann, so wird man angehört und fühlt sich ernst genommen. Von einfachen Antworten lebt der Populismus – leider in diesen Zeiten viel zu gut. Echte Lösungen für die Fragen der Zeit zu erarbeiten, ist dagegen ein hartes Stück Arbeit.

Wichtig wird jetzt nur sein, dass die Menschen, die hier mitgemacht haben, sich auch in den Ergebnissen noch wiederfinden. Denn häufig genug müssen selbst Bezirksratspolitikerinnen und -politiker feststellen, dass ihre Ideen in der nächsthöheren politischen Instanz bestenfalls gelangweilt zur Kenntnis genommen, aber nicht umgesetzt werden. Das wäre den engagierten Menschen vom Bonifatiusplatz nur schwer zu vermitteln.

HAZ