Die U17 ist Weltmeister - auch dank Torjäger Paris Brunner.

© Quelle: IMAGO/Xinhua

Die deutsche U17 schlägt Frankreich und ist Weltmeister. Dieser Triumph ist nicht hoch genug zu bewerten, kann aber im doppelten Sinne nur der Anfang sein, kommentiert Sportbuzzer-Reporter Roman Gerth.

Sie haben es geschafft! Deutschlands U17-Fußballer sind Weltmeister, krönten sich - wie schon im Finale der Europameisterschaft vor exakt sechs Monaten - gegen den hochgelobten Nachwuchs Frankreichs nach Elfmeterschießen (6:5) und schlossen ein überragendes Turnier glanzvoll ab. Das Team von Trainer Christian Wück steckte nie auf, überwand zahlreiche Hürden. Ausfälle wie die des am Martktwert gemessen wertvollsten WM-Spielers Assan Ouédraogo sowie von anderen Leistungsträgern (Max Schmitt, Charles Herrmann), warfen die Youngster nicht um. Im Halbfinale gegen Argentinien kassierten sie kurz vor Schluss das 3:3, setzten sich aber trotzdem im Elfmeterschießen durch. Im Endspiel ebenso, nachdem sie nach 2:0-Führung und später in Unterzahl noch das 2:2 hinnehmen mussten.

Einige Einzelspieler wie Kapitän Noah Darvich vom FC Barcelona oder BVB-Supertalent Paris Brunner stachen aus dem Team hervor, doch das Wichtigste war stets: das Kollektiv. Das betonte Coach Wück unermüdlich, erinnerte dabei immer an die einfachen Tugenden. Mit Kampf, Wille und vor allem einer leidenschaftlichen Defensivarbeit belohnten sich die DFB-Bubis mit dem nächsten großen Triumph. Damit dienen sie dem im A-Bereich kriselnden deutschen (Männer-)Fußball, wo man diese Qualitäten gerade vermisst, zum so dringend nötigen Stimmungsaufheller

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In den vergangenen Jahren wurde die deutsche Nachwuchsarbeit immer wieder zurecht kritisiert. Der Erfolg in Indonesien darf nun nicht darüber hinwegtäuschen, dass so einiges im Argen liegt. Mehr denn je gilt nun, dass an manch nicht funktionierender Struktur gearbeitet werden muss - und auch die durchaus vorhandenen Stärken weiter gestärkt werden sollten. Gerade in Zeiten des Triumphs werden die Weichen dafür gestellt, dass sich derartige Erfolge wiederholen.

Doch was für den Verband gilt, gilt auch für die U17-Helden selbst. Sie müssen nun weiter hart an sich arbeiten, um nachhaltig nach oben kommen. Detlev Dammeier, der 1985 im Finale des Nachwuchswettbewerbs stand und verlor, erinnerte im Sportbuzzer-Interview: „Der Weg ist weit.“ Er ist nur einer von vier damaligen Finalisten, die es zu einer langen Bundesliga-Karriere brachten.

Und auch für Darvich, Brunner und Co. heißt es: arbeiten, arbeiten, arbeiten. Dann - und mit ein wenig Glück - stehen ihnen mit dem Titel im Rücken einige Türen für eine rosige Zukunft offen. Der Anfang ist gemacht und trägt hoffentlich mittelfristig dazu bei, dass die Dauer-Krise im deutschen Fußball endet.

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Dieser WM-Titel gibt Hoffnung – kann aber nur ein Anfang sein

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02.12.2023

Die U17 ist Weltmeister - auch dank Torjäger Paris Brunner.

© Quelle: IMAGO/Xinhua

Die deutsche U17 schlägt Frankreich und ist Weltmeister. Dieser Triumph ist nicht hoch genug zu bewerten, kann aber im doppelten Sinne nur der Anfang sein, kommentiert Sportbuzzer-Reporter Roman Gerth.

Sie haben es geschafft! Deutschlands U17-Fußballer sind Weltmeister, krönten sich - wie schon im Finale der Europameisterschaft vor exakt sechs Monaten - gegen den hochgelobten Nachwuchs Frankreichs nach Elfmeterschießen (6:5) und schlossen ein überragendes Turnier glanzvoll ab. Das Team von Trainer Christian Wück steckte nie auf, überwand zahlreiche Hürden. Ausfälle wie die des am Martktwert........

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