Erfreulich, dass die sportlich Zuständigen in der jüngst vom Trainer ausgerufenen Crunchtime endlich eine erstklassige Coolness an den Tag legen. Etliche Spieler reden tapfer von der Aufstiegschance, Marcel Halstenberg findet die spannende Tabellensituation „geil“, und beim 3:0 in Magdeburg hatte die Mannschaft neuerdings noch in der Nachspielzeit Bock, etwas fürs Torverhältnis zu tun.
Entschlossen wischte auch Stefan Leitl am Freitag mit ein paar knackigen Sätzen die Fragen nach seiner Zukunft weg – muss der Trainer trotz seines Vertrages bis 2025 wirklich gehen, wenn der Sprung in der Bundesliga im Mai nicht klappt? „Wenn es so ist, dann ist es so. Interessiert mich nicht“, sagte Leitl, der am Sonntag mit dem 96-Boss telefoniert hat: „Martin Kind hat mir nicht gesagt, dass ich Dritter werden muss.“
Zweiter wäre ohnehin besser, leider utopisch weit weg, aber mit Platz drei und lukrativen Relegationsspielen gegen Köln oder Mainz wäre Kind wohl zufriedenzustellen. Bis dahin gilt: Leitl sollte klar sein, dass der 96-Boss ihm offenbar nicht immer alles sagt, was er denkt. Und der Trainer muss auch damit rechnen, dass 96 für einen möglichen weiteren Aufstiegsversuch eher weniger Geld als jetzt zur Verfügung hat.
Mit Havard Nielsen hat 96 am Freitag zwar verlängert, Cedric Teuchert, Ron-Robert Zieler oder Sebastian Ernst warten noch auf neue Verträge – das hat auch mit dem drohenden Sparprogramm zu tun, das Manager Marcus Mann in einer neuen Zweitligasaison umsetzen müsste.