Schon spannend, die 96-Wintertransfers der letzten 20 Jahre Paroli laufen zu lassen, wie das der legendäre Horst Hrubesch mal formuliert hat. Kultige Typen waren dabei, etwa der Verteidiger Guido Gorges („die Axt“), der Schrumpfbrasilianer Franca und attraktive Größen wie der Frisurweltmeister Abel Xavier, der damals direkt aus Liverpool kam. Der frühere portugiesische Nationalspieler sah obenrum aus wie ein Streifenhörnchen – auf dem Platz verbrachte er lediglich haarige 414 Minuten für 96. Xavier flatterte zügig wieder ab, lange hielten sich auch nicht der bierisch starke Einwurfspezialist Frantisek Rajtoral aus Pilsen oder der renommierte Stürmer Velijko Paunovic von Atlético Madrid – positive Ausnahme war der Altweltstar Gheorghe Popescu, der 2003 mit fast 36 Jahren 96 die Bundesliga mit Klasse und sogar einem Tor sicherte.

Von großen Namen und teuren Kurzschlüssen hat sich Hannover als finanziell eingenordeter Zweitligist längst verabschiedet – in diesem Winter zog der Club sogar eine Transfer-Nulldiät durch, eine nachvollziehbare Entscheidung. Völlig unklar wäre ja gewesen, auf welchen Positionen und für welche Ziele 96 überhaupt Verstärkungen braucht – plumpe Retter sind beim derzeitigen Tabellensechsten nicht nötig, erstklassige Aufstiegstypen an 96 nicht sonderlich interessiert und ohnehin nicht bezahlbar.

Auch der Trainer hat keine Verstärkungen verlangt, Stefan Leitl versucht lieber, seinen gut besetzten und vergleichsweise teuren Kader zu stabilen Leistungen zu bewegen.

Was allerdings im Sommer in der nächsten Transferperiode auf die 96-Liste kommt, dürfte sich erst im Laufe der Rückrunde entscheiden. Manager Marcus Mann wird die Mannschaft dann auf jeden Fall personell aufpeppen müssen – für den nächsten Aufstiegsversuch oder im Traumfall doch für eine schwierige Saison als Bundesliga-Aufsteiger.

QOSHE - Logische Winter-Nulldiät bei 96 – aber im Sommer muss Mann Pep reinbringen - Uwe Von Holt
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Logische Winter-Nulldiät bei 96 – aber im Sommer muss Mann Pep reinbringen

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01.02.2024

Schon spannend, die 96-Wintertransfers der letzten 20 Jahre Paroli laufen zu lassen, wie das der legendäre Horst Hrubesch mal formuliert hat. Kultige Typen waren dabei, etwa der Verteidiger Guido Gorges („die Axt“), der Schrumpfbrasilianer Franca und attraktive Größen wie der Frisurweltmeister Abel Xavier, der damals direkt aus Liverpool kam. Der frühere portugiesische Nationalspieler sah obenrum aus wie ein Streifenhörnchen – auf dem Platz verbrachte er........

© HAZ


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