Es war nicht selbstverständlich, dass 96 zum Auftakt der Rückrunde 13 Punkte aus fünf Spielen geholt und dabei mit dem 4:3 in Hamburg sogar ein Spektakel geboten hat – bis auf einen Punkt schnurrte der Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz zusammen, für die hannoverschen Fans war es ein Stimmungsbooster, aber dann kam der Schiffbruch des roten Fußballbootes an der Bremer Brücke.

Auch noch am Montag war für alle Experten unerklärlich, wie 96 beim Letzten in Osnabrück verlieren konnte. Die Analyse gerät deshalb rätselhaft vielschichtig, weil die Mannschaft ja nicht drei Eigentore geschossen hat, sondern im Ganzen chaotisch und ängstlich auftrat bei einem sichtbar limitierten Gegner. Zu viel Druck, zu wenig Druck, der falsche Plan, ein paar Formschwächen, auch der 96-Trainer konnte bisher keine einfache Antwort liefern – allein an der frühen Auswechselung des kopfverletzten Nicolo Tresoldi kann es nicht gelegen haben.

Damit geraten Leitl und seine Spieler nun vor dem Heimspiel gegen Düsseldorf mehr unter Druck, als sie es nach der jüngsten Serie eigentlich verdient hätten. Der Trainer kennt das, schon zweimal geriet Leitl nach vielversprechenden Läufen in die Kritik, besonders 96-Boss Martin Kind reagiert traditionell allergisch auf das Strohfeuer-Syndrom. Beim ersten Mal war 96 in der vergangenen Saison Fünfter nach der Hinrunde, beim zweiten Mal in der aktuellen Spielzeit Dritter nach zwölf Spielen, das weckte erstklassige Hoffnungen.

Jetzt ist man Fünfter nach 23 Spielen, verloren im Aufstiegskampf ist damit natürlich noch nichts. Bei einer Niederlage am kommenden Samstag allerdings könnte die Lücke zu Platz drei wieder auf sieben Punkte wachsen und zu einem gefährlichen Stimmungsabfall führen – das nennt man dann Fluch der zuvor guten Taten.

QOSHE - Trainer Leitl und das gefährliche Strohfeuer-Syndrom – der Fluch der guten 96-Taten - Uwe Von Holt
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Trainer Leitl und das gefährliche Strohfeuer-Syndrom – der Fluch der guten 96-Taten

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27.02.2024

Es war nicht selbstverständlich, dass 96 zum Auftakt der Rückrunde 13 Punkte aus fünf Spielen geholt und dabei mit dem 4:3 in Hamburg sogar ein Spektakel geboten hat – bis auf einen Punkt schnurrte der Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz zusammen, für die hannoverschen Fans war es ein Stimmungsbooster, aber dann kam der Schiffbruch des roten Fußballbootes an der Bremer Brücke.

Auch noch am Montag war für alle Experten........

© HAZ


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