Die Luzernerinnen und Luzerner werden älter, der Pflegebedarf steigt. Höchste Zeit, dass der Kanton die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden stärker fördert und eine regionale Versorgung aus einer Hand sicherstellt. Denn Pflegepersonal bleibt knapp.

Wundverbände wechseln, Medikamente bereitstellen, bei der Körperhygiene helfen: Die Pflegerinnen und Pfleger leisten jeden Tag enorm viel. Und das in zunehmend vielfältigerem Umfeld; in Spitälern, in Pflegeheimen (stationär und ambulant) oder bei den Menschen zu Hause. Ihre Arbeit wird wegen der demografischen Entwicklung in Zukunft noch viel mehr benötigt. Das Schweizerische Gesundheitsobservatorium geht davon aus, dass allein bis 2029 zusätzlich 14 Prozent mehr Fachkräfte im Spitalbereich, 26 Prozent mehr in den Alters- und Pflegeheimen und
19 Prozent mehr bei der Spitex benötigt werden. Ob der Bedarf vollends gedeckt werden kann, ist fraglich.

Umso notwendiger ist es, dass im Kanton Luzern das Gärtlidenken abgelöst wird. Die Gemeinden organisieren für sich ihre Spitex-Dienste, der Kanton ist für die Planung der stationären Pflegebetten verantwortlich. Das führt gerade beim ambulanten Angebot zu grossen Unterschieden zwischen den Gemeinden.

Bis jetzt nutzt der Kanton sogenannte Planungsregionen nur für die Pflegebetten-Verteilung. Würden die Gemeinden innerhalb dieser Regionen mit Hilfe des Kantons stärker zusammenarbeiten, hätte das nicht nur für die Patientinnen und Patienten Vorteile. Gemeinsame Aus- und Weiterbildungspools von Pflegezentren und ambulanten Diensten könnten auch die Personalnot etwas entschärfen. Die Forderung der Mitte, die Strukturen zu überdenken, ist darum absolut begrüssenswert.

QOSHE - Pflege im Kanton Luzern: Gärtlidenken ist veraltet - Alexander Von Däniken
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Pflege im Kanton Luzern: Gärtlidenken ist veraltet

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18.12.2023

Die Luzernerinnen und Luzerner werden älter, der Pflegebedarf steigt. Höchste Zeit, dass der Kanton die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden stärker fördert und eine regionale Versorgung aus einer Hand sicherstellt. Denn Pflegepersonal bleibt knapp.

Wundverbände wechseln, Medikamente bereitstellen, bei der Körperhygiene helfen: Die Pflegerinnen und Pfleger leisten jeden Tag enorm viel. Und das in zunehmend........

© Luzerner Zeitung


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