ALG-Kantonsrat Andreas Lustenberger (Baar) zur Zuger Velonetz-Initiative.

Das Velo gehört seit eh und je zum Bild auf den Schweizer Strassen dazu. Viele Haushalte besitzen mindestens ein Velo pro Person. Noch gut erinnere ich mich an die Vorbereitungen zur Veloprüfung in der Primarschule und ach wie war ich stolz, als ich gemeinsam mit ein paar Klassengspändli an der kantonalen Veloprüfung teilnehmen durfte. Ob zur Schule oder zur Arbeit, ob zum Einkaufen oder auch für den Gang zum Ökihof, ob für die gemeinsame Rennvelorunde um den Zugersee, das Programm mit der Pfadi oder den Ausflug mit Familie und Freunden, das Velo ist ein zentrales Fortbewegungsmittel in unserer Gesellschaft.

Velofahren bringt viele Vorteile mit sich, denn wer mit dem Velo fährt, tut damit etwas für seine Gesundheit. Das Velo ist platzeffizient, was gerade im kleinräumigen Kanton Zug, der zunehmend verdichtet wird und Platz für verschiedene Mobilitätsteilnehmende sichern muss, ein gewichtiger Vorteil ist. Die Kosten für ein Velo, in der Anschaffung und auch im Unterhalt, sind tief. Je nach Wohnlage lässt sich durch die Nutzung des Velos auf ein Auto und damit auch auf einen Parkplatz verzichten. Und das Velo verursacht sowohl in der Herstellung wie auch im alltäglichen Gebrauch wenig bis gar keine Energie. Velofahren unterstützt demnach auch unsere gemeinsamen Bestrebungen für den Umweltschutz.

Velofahrerinnen und Velofahrer sind aber gegenüber anderen Verkehrsteilnehmenden auf der Strasse schlechter geschützt. Tragischerweise sind die Verkehrsunfälle mit Verletzten und Toten in allen Bereichen, also beim Auto, den Motorrädern und den Fussgängern gesunken, aber nicht beim Velo. Hier steigen sie seit rund 10 Jahren vergleichsweise deutlich an. Das lässt sich einerseits mit dem Aufkommen der E-Bikes erklären, welches wegen der Stromunterstützung weitere Distanzen in kürzerer Zeit ermöglicht. Mit dem E-Bike von Baar nach Rotkreuz zur Arbeit pendeln ist damit heute ohne weiteres für alle machbar. Anderseits lässt sich die Zunahme an Velounfällen mit der steigenden Bevölkerungsanzahl und der steigenden Zahl an Arbeitsplätzen erklären. Mehr Personen sind auf den Strassen unterwegs und damit sinkt das allgemeine Sicherheitsgefühl auf dem Velo. Gerade bei Kindern und Jugendlichen hat die Zahl der Velofahrenden in den letzten Jahren stagniert. Das hat hauptsächlich mit der Sicherheit zu tun und gibt uns demnach auch die Möglichkeit, diesen Trend wieder umzukehren.

Deshalb haben verschiedene Parteien und Organisationen gemeinsam die Velonetz-Initiative lanciert, über welche wir am 9. Juni im Kanton Zug abstimmen. Diese fordert im Kern vier Punkte, um die Attraktivität und Sicherheit für Velofahrerinne und Velofahrer im Kanton Zug zu steigern. Erstens, die Schaffung eines durchgehenden und komfortablen Velonetzwerks, das alle wichtigen Wohn- und Arbeitsgebiete miteinander verbindet. Zweitens, die Trennung des Veloverkehrs vom Autoverkehr und Fussgängerbereich, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen. Drittens, die Bereitstellung ausreichender überdachter Fahrradparkplätze an den Zielorten und viertens, die Gewährleistung sicherer und attraktiver Wege für das Radfahren im Alltag, sei es für Einkäufe, den Weg zur Schule oder zur Arbeit.

Mit der Velonetz-Initiative stärken wir die Mobilität im Kanton Zug. Ich empfehle Ihnen deshalb, ihr am 9. Juni zuzustimmen.

In der Kolumne «Zuger Ansichten» äussern sich Kantonsrätinnen und Kantonsräte zu einem frei gewählten Thema. Ihre Meinung muss nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen.

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Für ein sicheres und durchgängiges Velowegnetz

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27.04.2024

ALG-Kantonsrat Andreas Lustenberger (Baar) zur Zuger Velonetz-Initiative.

Das Velo gehört seit eh und je zum Bild auf den Schweizer Strassen dazu. Viele Haushalte besitzen mindestens ein Velo pro Person. Noch gut erinnere ich mich an die Vorbereitungen zur Veloprüfung in der Primarschule und ach wie war ich stolz, als ich gemeinsam mit ein paar Klassengspändli an der kantonalen Veloprüfung teilnehmen durfte. Ob zur Schule oder zur Arbeit, ob zum Einkaufen oder auch für den Gang zum Ökihof, ob für die gemeinsame Rennvelorunde um den Zugersee, das Programm mit der Pfadi oder den Ausflug mit Familie und Freunden, das Velo ist ein zentrales Fortbewegungsmittel in unserer Gesellschaft.

Velofahren bringt viele Vorteile mit sich, denn wer mit dem Velo fährt, tut damit etwas für seine Gesundheit. Das Velo ist platzeffizient, was gerade im kleinräumigen Kanton Zug, der zunehmend verdichtet wird........

© Luzerner Zeitung


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