Die redimensionierten Pläne für ein Resort auf der Halbinsel Isleten beweisen: Der Ägypter kann auf Kritik reagieren – ohne seine Interessen aus den Augen zu verlieren.
Man darf es ihm wirklich attestieren: Samih Sawiris verfügt neben Geld auch über taktisches Geschick und ordentlich Empathie. Diese Woche präsentierte der ägyptische Investor seine redimensionierten Pläne für ein Resort am Urnersee. Bekanntlich möchte er auf der vernachlässigten Halbinsel Isleten einen Bootshafen mit Hotelanlage errichten.
Nachdem die Idee auf gehörigen Widerstand stiess und unter anderem die Grüne Partei des Kantons Uri zur Volksinitiative «Isleten für alle» veranlasste, backt Sawiris nun kleinere Brötchen. Das Protzige des ersten Entwurfs ist einer gewissen Zurückhaltung gewichen. Diese zeigt sich in den kleineren Dimensionen der Überbauung wie der Marina – aber auch in der Neuausrichtung auf die (gehobene) Mittelklasse. Die Botschaft: Am Urnersee soll kein zweites «Chedi» entstehen, sondern etwas, das sich auch du und ich leisten könnten. Für Jachten soll es zudem keinen Platz mehr haben, aber immerhin noch für 50 Boote. Schliesslich wurde der öffentliche Sandstrand gegenüber dem ersten Projekt klar vergrössert.
Gut möglich, dass Samih Sawiris mit diesem Schritt Erfolg hat und im Kanton Uri schon sein zweites Resort bauen wird. Die Grünen finden das alles immer noch «too much», was ihr gutes Recht ist. Dass sie an ihrer Initiative festhalten, ist richtig. Denn der Volksentscheid wird das Projekt entweder beerdigen oder Sawiris den Rücken stärken. Beides wäre ok.
Sawiris signalisierte bereits, dass er das Grundstück dem Kanton Uri nach entsprechendem Volksentscheid weiterverkaufen würde. Ob dieser das Geld für den Erwerb und die Sanierung des belasteten Grundstücks allerdings aufbringen könnte, steht auf einem anderen Blatt. Vor wenigen Tagen erst musste Finanzdirektor Urs Janett eine tiefrote Jahresrechnung präsentieren ...
Dass sich beim ägyptischen Investor zu den bereits erwähnten Eigenschaften auch noch eine Prise Schlitzohrigkeit gesellt, zeigt sich in einer dritten Option, die er ins Spiel brachte: Auf der Isleten könne alternativ «der grösste Privatgarten des Kantons mit einer grossen Villa entstehen». Unter Ausschluss der Öffentlichkeit, wie er betonte.
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Investor Samih Sawiris zeigt am Urnersee taktisches Geschick
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30.03.2024
Die redimensionierten Pläne für ein Resort auf der Halbinsel Isleten beweisen: Der Ägypter kann auf Kritik reagieren – ohne seine Interessen aus den Augen zu verlieren.
Man darf es ihm wirklich attestieren: Samih Sawiris verfügt neben Geld auch über taktisches Geschick und ordentlich Empathie. Diese Woche präsentierte der ägyptische Investor seine redimensionierten Pläne für ein Resort am Urnersee. Bekanntlich möchte er auf der vernachlässigten Halbinsel Isleten einen Bootshafen mit Hotelanlage errichten.
Nachdem die Idee auf gehörigen Widerstand stiess und unter........
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