In dieser Kolumne äussert sich Giuliana Baumann vom Vorstand der JSVP über das bedenkliche Nutzungsmass der digitalen Welt durch Kinder und Jugendliche.
Wenn ich heute zur Arbeit gehe, dann laufe ich durch die Strassen und sehe, dass keiner mehr auf die Strasse schaut, sondern alle in ein kleines viereckiges Teil sehen. Sie laufen und laufen und merken es erst, wenn sie über rot oder auch fast in einen anderen Menschen hinein laufen. Dann kommen sie zurück in die reale Welt. Ich frage mich, wo führt das hin?
Kinder und auch Jugendliche bekommen immer früher ein Handy, sie haben soziale Medien und werden täglich damit und allem, was sie beinhalten, konfrontiert. Ich arbeite in einem sozialen Beruf und sehe Kinder, die bei Büchern versuchen, weiter zu wischen, weil sie denken, das ist ein Handy. Ich sehe Jugendliche, die sich mit 14 operieren lassen wollen, weil sie im Internet von operierten Frauen gesagt bekommen, dass sie natürlich sind. Und ich sehe Kinder, die keinen Sonnenstrahl draussen geniessen, weil sie lieber drinnen sind und auf Leute «schiessen».
All das und noch vieles mehr erlebe ich im Internet, wie auch in der realen Welt. Das Internet zu konsumieren, mag wohl gut sein, doch es wirkt wie eine Droge, aus der man eine Sucht entwickelt. Auch an Berufsschulen sitzen Jugendliche am Tisch und schauen alle ins Handy, anstatt miteinander zu kommunizieren.
Zu meiner Frage zurück, wo das hinführt: Ich denke, es wird nicht einfach sein, das Konsumverhalten von Jugendlichen und Kindern im Griff zu haben, weil die Erwachsenen es so vorleben. Doch ich lege allen Menschen dieser Welt ans Herz: Bitte achtet darauf, was eure Kinder und Jugendlichen im Internet konsumieren, und klärt sie auf. Motiviert sie, nach draussen zu gehen, die Natur zu geniessen und die Welt zu entdecken, und lebt es ihnen auch so vor. Lebt im Hier und Jetzt und nicht im Morgen und Gestern.
In dieser Kolumne «Die junge Sicht» äussern sich Mitglieder der Zuger Jungparteien zu frei gewählten Themen.
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