Liebe Kolleg:innen,

in den vergangenen Monaten haben journalistische Recherchen zutage gefördert, was sonst eher das Metier von Sicherheitsbehörden ist: Spiegel, ZDF, Standard und The Insider spürten den flüchtigen Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek in Russland auf – inklusive priesterlicher Tarnidentität und vielfältigen Verbindungen zu russischen Geheimdiensten. Das Podcast-Team von „Legion. Most Wanted“ fand gemeinsam mit einem „Bellingcat“-Kollegen die seit Jahrzehnten gesuchte ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette im Internet, auch wenn sie den letzten Schritt der Identifizierung nicht gingen.

Sollten Journalist:innen, wenn sie den Behörden ein paar hundert Meter voraus sind, ihre Informationen mit der Polizei und anderen staatlichen Sicherheitsbehörden teilen? Und wäre es nicht gut, in extremen Fällen sogar Strafanzeige zu stellen? Die Antwort sollte klar sein: Journalismus ist kein verlängerter Arm der Strafverfolgung. Quellen würden andernfalls gefährdet und abgeschreckt, das Begehren der Exekutive würde weiter wachsen und in der Gesellschaft würde sich auch die Wahrnehmung der Medien verändern: Fotograf:innen und Kamerateams würden etwa bei Demos in den Verdacht der Hilfspolizei geraten und noch stärker zum Zielobjekt werden. Und es ist schlicht nicht unsere Aufgabe.

Wir Medienschaffende sollten uns daher auch immer auf unser Zeugnisverweigerungsrecht berufen, wenn es um berufsbezogene Wahrnehmungen geht. Andernfalls entscheiden wir über Gut und Böse: Sobald Journalist:innen gegen Terrorverdächtige aussagen, müsste konsequenterweise Glenn Greenwald auch gegen Edward Snowden aussagen. Das kann nicht die Idee von Recherchejournalismus sein.

Euer
Christian Deker

Christians Tipps des Monats

Gegen das Schweigen: Machtmissbrauch bei Theater und

Als gegen Harvey Weinstein im Oktober 2017 Vorwürfe der sexuellen Nötigung und Vergewaltigung öffentlich wurden, entstand die weltweite #metoo-Bewegung. Auch in der deutschsprachigen Film-und Theaterbranche sind manche Produktionen offenbar von einem Klima der Angst geprägt. Verachtung, Demütigung und Gewalt hinter den Kulissen – sind dies Einzelfälle oder ein systemisches Problem der Branche? Die NDR-Autorinnen Zita Zengerling und Kira Gantner haben in einer mehrjährigen Recherche mit mehr als 200 Film- und Theaterschaffenden gesprochen. Ihre Dokumentation leistet dadurch in gewisser Hinsicht Pionierarbeit, auch wenn sie vermutlich nur die Spitze eines Eisbergs zeigt.

Putins Bären: Die gefährlichsten Hacker der Welt

Wie gehen Spezialeinheiten der russischen Geheimdienste vor, wenn sie sich in Computer des Bundestags hacken? Die Macher:innen von „Simplicissimus“ zeichnen in dieser 60-minütigen Doku nach, welche Gefahr solche Geheimdienst-Aktionen für Demokratien auf der ganzen Welt sind. Die Informationen sind zwar schon teilweise seit Jahren bekannt, aber der Film von SWR und funk ist grafisch aufwändig umgesetzt und grandios erzählt.

„Lasst sie mal machen“

Patrick Roetzel ist Rechtsanwalt, seine Frau Zahnärztin. Er hat eine Ferienwohnung auf Mallorca, in der er viel Zeit verbringt. Roetzel spielt mit dem Gedanken, im Herbst die AfD zu wählen. Die AfD sei ein Symptom für Unzufriedenheit, sie sei Kritik an den Parteien, die bislang regiert haben, sagt er. Wenn die Reaktion auf diese Kritik eine Brandmauer sei, die Ausgrenzung der Wähler, sei das genau das falsche Zeichen. Der ZEIT-Artikel von Elisabeth Raether gibt Einblick in die Gedankenwelt von Menschen, die die AfD wählen, ohne sich mit den Inhalten der Partei offenbar ernsthaft zu beschäftigen. Und er beleuchtet eine potenzielle Wählerschaft, über die nicht so häufig berichtet wird.

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Aus dem Netzwerk Recherche

NR für Transparenzgesetz in Mecklenburg-Vorpommern

Netzwerk Recherche hat am 5. März in der Landespressekonferenz Mecklenburg-Vorpommern Eckpunkte für ein fortschrittliches Transparenzgesetz vorgestellt. Gemeinsam mit anderen Organisationen arbeitet NR in einer zivilgesellschaftlichen Initiative mit, die die Landesregierung mit einem eigenen Gesetzesvorschlag in die Pflicht nimmt. SPD und Linkspartei haben zwar in der Koalitionsvereinbarung eine Weiterentwicklung des Informationsfreiheitsgesetzes angekündigt, aber passiert ist noch nichts. Die Initiative fordert mehr Tempo bei den Reformbemühungen und die Einführung eines Transparenzgesetzes nach dem Vorbild anderer Bundesländer. „Ein gutes Transparenzgesetz ist ein Modernisierungsschub, auch für die Verwaltungen. Das kennen wir aus Hamburg, wo Bürgerinnen und Bürger, aber auch die einzelnen Behörden seit mehr als zehn Jahren vom Transparenzportal profitieren“, so Manfred Redelfs von Netzwerk Recherche.

Die besten Klima-Recherchen 2024

In Deutschland gibt es zahlreiche Journalismuspreise, aber bislang keinen für Klimajournalismus. Diese Lücke haben das Netzwerk Klimajournalismus Deutschland und das Netzwerk Recherche nun geschlossen. Ab dem 15. März können sich Journalist:innen erstmals für den „Deutschen Preis für Klimajournalismus“ bewerben. Der Preis soll positive Beispiele hervorheben und so guten und investigativen Klimajournalismus in Deutschland fördern. Er wird in den Kategorien „Hauptpreis“, „Investigativ“ und „Lokal“ vergeben, die jeweils mit 2.000 Euro dotiert sind. Der Preis ist unabhängig und wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Darüber hinaus wird jährlich ein undotierter Ehrenpreis für außergewöhnliches, langjähriges Engagement im Bereich Klimajournalismus vergeben.

Erinnerung: SciCAR 2024 Call for Participation

Bis zum 31. März habt ihr noch Zeit, eure Vorschläge für Keynotes, Panels und Workshops einzureichen. Die SciCar24 findet am 27. und 28. September in Dortmund statt. Veranstaltet wird die Konferenz von der TU Dortmund, der Wissenschaftspressekonferenz, Science Media Center Germany und Netzwerk Recherche.

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Nachrichten

So viele Rügen wie noch nie

Der Deutsche Presserat hat seinen Jahresbericht 2023 veröffentlicht. Interessant: Der Rat hat so viele Rügen wie nie zuvor verteilt. Von den 73 Rügen betrafen 22 die Sorgfaltspflicht, beispielsweise wenn Fakten nicht sorgfältig recherchiert wurden oder Überschriften ihre Versprechen nicht hielten. Außerdem wandten sich wieder mehr Leser:innen als im Vorjahr an den Presserat: Es gingen 1.850 Einzelbeschwerden ein – vor allem zum Thema sorgfältige Recherche und richtige Informationswiedergabe.

Wenig Frauen in journalistischen Machtpositionen

Deutsche Leitmedien haben größtenteils weiterhin einen größeren Männer- als Frauenanteil in Führungspositionen. Zu diesem Ergebnis kommt der gemeinnützige Verein ProQuote, der seit über zehn Jahren die Frauenanteile in journalistischen Führungspositionen bei Leitmedien vergleicht. Bei der Zählung wird nach Hierarchie gewichtet. Im Februar 2024 lag der durchschnittliche Frauenmachtanteil in den neun ausgewerteten Redaktionen bei 39,5 Prozent. Ohne die taz, die das Ranking mit 65,1 Prozent wieder anführt, läge der Durchschnitt sogar nur bei 36,3 Prozent, also einem guten Drittel. Schlusslicht ist die FAZ mit knapp 24 Prozent.

Ticketverkauf für Correctiv.Lokal-Konferenz begonnen

Der Ticketverkauf für die zweite CORRECTIV.Lokal-Konferenz am 27. und 28. April in Erfurt ist angelaufen. Bei der Konferenz treffen sich Personen, die gerade erst in die Medienwelt eintauchen und Menschen, die schon lange dabei sind – und sich dem Lokaljournalismus verbunden fühlen, beispielsweise weil sie andere Perspektiven (z. B. Wissenschaft) mitbringen. Etwa die Hälfte der Tickets ist bereits vergriffen.

EU nimmt Media Freedom Act an

Das Europaparlament hat das Medienfreiheitsgesetz beschlossen. Das Gesetz soll Journalist:innen besser vor politischer Einflussnahme, Spyware und willkürlicher Löschung auf digitalen Plattformen schützen. Außerdem müssen Medienunternehmen künftig ihre Eigentumsverhältnisse offenlegen. Die europäischen Dachverbände der Zeitungs- und Zeitschriftenverleger:innen fürchten zu viele Auflagen und zu starke Regulierung durch Brüssel. Der EU-Piratenabgeordnete Patrick Breyer sprach von einem „Meilenstein beim Schutz von Journalist:innen in Europa”, meint jedoch, „dass das Ausspionieren von Journalistenhandys mit Spyware ausdrücklich möglich bleibt, ist einer Demokratie, in der die Pressefreiheit garantiert ist, unwürdig.“

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Veranstaltungen, Preise & Stipendien

Stuttgarter Moderationspreis

Moderator:innen, YouTube-Hosts und Podcaster:innen können sich noch bis Monatsende um den Stuttgarter Moderationspreis bewerben. Der Preis wird in den Kategorien Journalistische Qualität, Pubilc Value sowie Präsentation, Sprache und Innovation verliehen. Zudem verleihen die Studierenden der Hochschule der Medien den Sonderpreis Baden-Württemberg. Jede Kategorie ist mit 1.500 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet am 27. Juni in Stuttgart statt. Bewerbungsfrist ist der 31. März 2024.

Erinnerung: Journalistinnenbund vergibt Medienpreise

Journalistinnen mit besonderem Blick für Themen von gesellschaftlicher Relevanz oder gendersensibler Perspektive, können sich – unabhängig von Medium und Genre – auf den Nachwuchs- oder Courage-Preis des Journalistinnenbundes bewerben. Bewerbungsschluss ist der 31. März 2024.

Reisestipendien in die USA

Im Rahmen des Präsidentschaftswahlkampfs in den USA schreibt die taz Panter Stiftung das Daniel-Haufler-Stipendium aus. Bei der zehntägigen Reise im Oktober 2024 werden Leitmedien (New York Times), Institutionen (Columbia University), Politiker:innen, Lobbygruppen und Aktivist:innen besucht. Ein eigenes Recherchethema kann frei gewählt werden. Das Stipendium im Wert von 6.000 Euro deckt die Kosten für An- und Abreise sowie Visum, Programm, Unterkunft und Verpflegung. Bewerben können sich Journalist:innen, die im deutschen Sprachraum arbeiten und in die USA einreisen dürfen. Bewerbungsschluss ist der 2. April 2024.

Call for Proposals: Climate Arena Conference

Die Climate Arena Conference von Arena for Journalism will Medien und Wissenschaft vernetzen, Journalist:innen und Klimawissenschaftler:innen helfen, Projekte zu entwickeln und sich in Workshops fortzubilden. Für die diesjährige Konferenz (18. und 19. Oktober 2024 in Bologna) ist der Call for Proposals geöffnet. Ideen können bis zum 12. April 2024 eingereicht werden.

Journalismfund Europe mit drei Stipendien

Europäische Journalist:innen und Redaktionen, die über Ländergrenzen hinaus zusammenarbeiten, können sich auf das PluPro Project von Journalismfund Europe bewerben. Neben finanziellen Zuschüssen und Mentoring werden Workshops, Fortbildungen und ein Newsroom Training angeboten. Ebenfalls ist das Fossil Fuel Grants Programme ausgeschrieben. Europäische Teams, die sich mit der Industrie für fossile Brennstoffe befassen, können sich darauf bewerben. Ähnliches gilt für das Earth Investigations Programme, das europäischen Crossborder-Teams offensteht, die zu Umweltthemen mit europäischen Bezug recherchieren. Alle drei Bewerbungsfristen enden am 25. April 2024.

Creative Innovation Lab

Das Creative Innovation Lab möchte Menschen aus dem Kultur- und Kreativbereich ermutigen, neue digitale Ideen zu entwickeln. Bewerben können sich europäische Unternehmen aus der Kultur- und Kreativbranche oder ein Zusammenschluss von mindestens zwei Partner:innen. Die Förderung ist budgetbasiert, übernommen werden bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten. Bewerbungsschluss ist der 25. April 2024.

Preise und Stipendien für behinderte Journalist:innen

Die Otto Brenner Stiftung hat Preise und Stipendien für behinderte Journalist:innen ausgeschrieben. Es werden zwei Recherchestipendien und zwei Preise vergeben. Die Stipendien sind jeweils mit einer Summe von 3.000 Euro dotiert. Die Preise sind jeweils mit einem Preisgeld von 2.000 Euro dotiert und werden für Beiträge verliehen, die bereits veröffentlicht wurden. Bewerben können sich alle behinderten Menschen, die journalistisch tätig sind, unabhängig vom Ausbildungs- oder Berufsweg. Mit Laura Lindemann sitzt erstmals eine ehemalige Recherchestipendiatin in der Jury. Die Bewerbungsphase endet am 30. April 2024.

Journalismuspreis der Verbraucherzentrale NRW

Herausragende Medienbeiträge zu Verbraucherthemen mit NRW-Bezug zeichnet die Verbraucherzentrale NRW mit einem eigenen Preis aus. Verliehen wird der Preis in fünf Kategorien, jeweils dotiert mit 2.000 Euro. Beiträge können eingereicht werden bis zum 30. April 2024.

Mercator-Journalists in Residence

Medienschaffende, die sich mit gesellschaftlichen und politischen Fragen des Finanzsektors beschäftigen, können sich auf das Mercator-Journalists in Residence Programm bewerben. Im Rahmen des Projekts Demokratiefragen des digitalisierten Finanzsektors bieten ZEVEDI und die Stiftung Mercator die Residenz an. Bei dem vierwöchigen Programm erhalten die Stipendiat:innen 3.500 Euro und können sich beim Aufenthalt auf der ZEVEDI-Geschäftsstelle an der TU Darmstadt explorativ und einem Forschungs- oder Praxisvorhaben zu widmen, das den digitalen Wandel des Finanzsektors und damit verbundene gesellschaftliche Probleme thematisiert. Eine Bewerbungsfrist gibt es nicht.

Fortbildungen

Zum Schluss

Neue Videoreihe: GIJN Investigativ-Check

Was ist das Informationsfreiheitsgesetz? Wie recherchiere ich Undercover? Und warum sollte ich unbedingt lernen, mit OSINT zu arbeiten? Diese und viele weitere Fragen beantwortet die neue Videoreihe des Global Investigative Journalism Network (GIJN) in Kooperation mit Netzwerk Recherche. Jeden Monat lädt GIJN Deutsch-Editor Sarah Ulrich Expert:innen ein, die ihre Tipps und Tricks teilen, Tools vorstellen oder von ihren wichtigsten Learnings berichten. Alle Videos findet ihr hier oder auf dem Youtube-Kanal von Netzwerk Recherche.

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22.03.2024

Liebe Kolleg:innen,

in den vergangenen Monaten haben journalistische Recherchen zutage gefördert, was sonst eher das Metier von Sicherheitsbehörden ist: Spiegel, ZDF, Standard und The Insider spürten den flüchtigen Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek in Russland auf – inklusive priesterlicher Tarnidentität und vielfältigen Verbindungen zu russischen Geheimdiensten. Das Podcast-Team von „Legion. Most Wanted“ fand gemeinsam mit einem „Bellingcat“-Kollegen die seit Jahrzehnten gesuchte ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette im Internet, auch wenn sie den letzten Schritt der Identifizierung nicht gingen.

Sollten Journalist:innen, wenn sie den Behörden ein paar hundert Meter voraus sind, ihre Informationen mit der Polizei und anderen staatlichen Sicherheitsbehörden teilen? Und wäre es nicht gut, in extremen Fällen sogar Strafanzeige zu stellen? Die Antwort sollte klar sein: Journalismus ist kein verlängerter Arm der Strafverfolgung. Quellen würden andernfalls gefährdet und abgeschreckt, das Begehren der Exekutive würde weiter wachsen und in der Gesellschaft würde sich auch die Wahrnehmung der Medien verändern: Fotograf:innen und Kamerateams würden etwa bei Demos in den Verdacht der Hilfspolizei geraten und noch stärker zum Zielobjekt werden. Und es ist schlicht nicht unsere Aufgabe.

Wir Medienschaffende sollten uns daher auch immer auf unser Zeugnisverweigerungsrecht berufen, wenn es um berufsbezogene Wahrnehmungen geht. Andernfalls entscheiden wir über Gut und Böse: Sobald Journalist:innen gegen Terrorverdächtige aussagen, müsste konsequenterweise Glenn Greenwald auch gegen Edward Snowden aussagen. Das kann nicht die Idee von Recherchejournalismus sein.

Euer
Christian Deker

Christians Tipps des Monats

Gegen das Schweigen: Machtmissbrauch bei Theater und

Als gegen Harvey Weinstein im Oktober 2017 Vorwürfe der sexuellen Nötigung und Vergewaltigung öffentlich wurden, entstand die weltweite #metoo-Bewegung. Auch in der deutschsprachigen Film-und Theaterbranche sind manche Produktionen offenbar von einem Klima der Angst geprägt. Verachtung, Demütigung und Gewalt hinter den Kulissen – sind dies Einzelfälle oder ein systemisches Problem der Branche? Die NDR-Autorinnen Zita Zengerling und Kira Gantner haben in einer mehrjährigen Recherche mit mehr als 200 Film- und Theaterschaffenden gesprochen. Ihre Dokumentation leistet dadurch in gewisser Hinsicht Pionierarbeit, auch wenn sie vermutlich nur die Spitze eines Eisbergs zeigt.

Putins Bären: Die gefährlichsten Hacker der Welt

Wie gehen Spezialeinheiten der russischen Geheimdienste vor, wenn sie sich in Computer des Bundestags hacken? Die Macher:innen von „Simplicissimus“ zeichnen in dieser 60-minütigen Doku nach, welche Gefahr solche Geheimdienst-Aktionen für Demokratien auf der ganzen Welt sind. Die Informationen sind zwar schon teilweise seit Jahren bekannt, aber der Film von SWR und funk ist grafisch aufwändig umgesetzt und grandios erzählt.

„Lasst sie mal machen“

Patrick Roetzel ist Rechtsanwalt, seine Frau Zahnärztin. Er hat eine Ferienwohnung auf Mallorca, in der er viel Zeit verbringt. Roetzel spielt mit dem Gedanken, im Herbst die AfD zu wählen. Die AfD sei ein Symptom für Unzufriedenheit, sie sei Kritik an den Parteien, die bislang regiert haben, sagt er. Wenn die Reaktion auf diese Kritik eine Brandmauer sei, die Ausgrenzung der Wähler, sei das genau das falsche Zeichen. Der ZEIT-Artikel von Elisabeth Raether gibt Einblick in die Gedankenwelt von Menschen, die die AfD wählen, ohne sich mit den Inhalten der Partei offenbar ernsthaft zu beschäftigen. Und er beleuchtet eine potenzielle Wählerschaft, über die nicht so häufig berichtet wird.

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Aus dem Netzwerk Recherche

NR für Transparenzgesetz in Mecklenburg-Vorpommern

Netzwerk Recherche hat am 5. März in der Landespressekonferenz Mecklenburg-Vorpommern Eckpunkte für ein fortschrittliches Transparenzgesetz........

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