Unter der Überschrift „Meinungsvielfalt Jetzt!“ legen eine Reihe Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gemeinsam mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ein „Manifest für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland“ vor. Fraglos wäre ein erneuerter öffentlich-rechtlicher Rundfunk dringend geboten. Und fraglos ist das Ziel des Manifestes unbedingt zu loben. Begründet wird die Forderung nach einem neuen ÖR zu Beginn des Manifestes mit zwei Sätzen: Die Autoren verzeichnen eine „Eingrenzung des Debattenraums“ und das Faktum, dass „Meinungsmache und Berichterstattung verschwimmen“.

Innere Pressefreiheit?

Diese verschwommene Einstiegs-Analyse wird mit dem sonderbaren Begriff der „inneren Pressefreiheit“ ergänzt. Tatsächlich geht es zurzeit, wenn es um den ÖR gehen soll, um die Freiheit schlechthin. Denn nur mit der Freiheit des Zugangs zu gesellschaftlich relevanten Informationen ist die Freiheit des einzelnen, ist seine Entscheidungs- und Wahlfreiheit so grundiert, dass er seine Interessen wahren kann. Vor allem deshalb wäre es notwendig, der Forderung nach einem neuen ÖR eine Zustands-Analyse des ÖR vorauszuschicken, um aus dem Ist-Stand eine Soll-Zukunft des ÖR zu entwickeln.

Perfider Kampagnen-Journalismus

Eine wirkliche Zustands-Analyse des ÖR käme ohne die Worte „NATO“ und „Corona“ nicht aus. Denn der ÖR hat sich zu Corona-Zeiten für einen perfiden Kampagnen-Journalismus missbrauchen lassen: Mit einem Trommelfeuer wissenschaftlich irrelevanter Inzidenzwerte wurden die Hirne der Zuschauer- und Hörer weichgeschossen und in Panik versetzt, um der Pharma-Industrie den Weg für ihre gefährlichen, nie validierten Spritzstoffe zum Arm des ÖR-Konsumenten zu bahnen. Bis heute wird nirgendwo in den Medien die „Pandemie“ in Zweifel gezogen, obwohl sie nur durch einen Zahlentrick der WHO hergestellt wurde. So zog der ÖR in einen Kampf gegen das Virus, das nie ein Killer-Virus war.

Ideologisierung durch Verschweigen

Auch der öffentlich-rechtliche Kampf gegen Russland hält weiter an. Denn wer bis heute nahezu nichts von der Einkreisung Russlands durch die NATO berichtet, der ideologisiert seine Zuschauer und Hörer durch brutales Verschweigen. Man muss sich nur für einen Moment vorstellen, dass ein russisch dominiertes Militärbündnis mit Mexiko einen Stationierungs-Vertrag abgeschlossen hätte und dessen Raketen nun schöne kurze Wege nach New York oder Washington finden könnten: Dann weiß man, was die beabsichtigte NATO-Mitgliedschaft der Ukraine strategisch bedeutet. Aber das sollten und wollten sich die Mitarbeiter des ÖR auf keinen Fall vorstellen.

Schon verloren

Bei allem Respekt vor einem interessanten Diskussionsansatz für einen neuen ÖR; aber wer die gewaltige Corona-Manipulation und die gewalttätige Ukraine-Manipulation nicht zur Grundlage, zur Ausgangs-Analyse seines Manifestes nimmt, der meint es gut und hat doch schon halb verloren.


Link zum Manifest:
https://meinungsvielfalt.jetzt/manifest.html


Erstveröffentlichung am 4. April 2024 bei rationalgalerie.de – Eine Plattform für Nachdenker und Vorläufer

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Gut gemeint ist halb verloren

8 0
17.04.2024


Unter der Überschrift „Meinungsvielfalt Jetzt!“ legen eine Reihe Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gemeinsam mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ein „Manifest für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland“ vor. Fraglos wäre ein erneuerter öffentlich-rechtlicher Rundfunk dringend geboten. Und fraglos ist das Ziel des Manifestes unbedingt zu loben. Begründet wird die Forderung nach einem neuen ÖR zu Beginn des Manifestes mit zwei Sätzen: Die Autoren verzeichnen eine „Eingrenzung des Debattenraums“ und das Faktum, dass „Meinungsmache und Berichterstattung verschwimmen“.

Innere Pressefreiheit?

Diese verschwommene Einstiegs-Analyse wird mit dem sonderbaren Begriff der „inneren Pressefreiheit“ ergänzt. Tatsächlich geht es........

© Neue Rheinische Zeitung


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