Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Tatsächlich scheint der Führungsriege der Deutschen Bahn ihre schamlose Abzockerei ein bisschen peinlich geworden zu sein. Quittierten Vorstandschef Richard Lutz und seine Vorstandskollegen die Kritik an ihren sechs- bis siebenstelligen »Erfolgsboni« für das Jahr 2022 noch mit einem gelangweilten Achselzucken, wird es für 2023 keine Sonderzahlungen für die ohnehin hochbezahlten Manager geben.

2024 soll es dann wieder einen laut Bahn-Aufsichtsrat »modifizierten« Bonus geben. Aber wofür eigentlich? Dafür, dass der Vorstand das Unternehmen konsequent in den Abgrund steuert und offensichtlich keinen Plan hat, den Niedergang zu stoppen? Dafür, dass er dem Fahrpersonal jene Verbesserungen für Schichtarbeiter vorenthalten will, die bei Konkurrenten bereits tariflicher Standard sind? Dafür, dass er Streiks auf Kosten der Fahrgäste provoziert? Es ist ein absurdes Trauerspiel rund um die Losung: Leistung muss sich wieder lohnen.

Berlin. Die Vorstände der Deutschen Bahn erhalten für das Jahr 2023 keine Bonus-Zahlungen. »Die Deutsche Bahn hat für das Jahr 2023 vom Bund mehr als 50 Millionen Euro aus der Strompreisbremse erhalten. Für 2023 wird es daher keine Boni geben«, sagte Martin Burkert, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der DB und Chef der Gewerkschaft EVG. Betroffen seien neben dem Konzernvorstand auch sämtliche Vorstände von DB Regio, DB Fernverkehr und DB Cargo.
Die beschlossenen Boni für 2022 bleiben indes bestehen. Allein Bahn-Vorstandschef Richard Lutz steht laut dem Geschäftsbericht für das Jahr 2022 ein Bonus von mehr als 1,26 Millionen Euro zu. Laut EVG-Chef Burkert wären die Boni für das Jahr 2023 ähnlich hoch gewesen. Künftig werden die Boni aber geringer ausfallen, weil die Berechnung umgestellt wird. dpa/nd

QOSHE - Bahn-Boni – aber wofür? - Rainer Balcerowiak
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Bahn-Boni – aber wofür?

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11.02.2024

Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Tatsächlich scheint der Führungsriege der Deutschen Bahn ihre schamlose Abzockerei ein bisschen peinlich geworden zu sein. Quittierten Vorstandschef Richard Lutz und seine Vorstandskollegen die Kritik an ihren sechs- bis siebenstelligen »Erfolgsboni« für das Jahr 2022 noch mit einem gelangweilten Achselzucken, wird es für 2023 keine Sonderzahlungen für die ohnehin hochbezahlten Manager geben.

2024 soll es........

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