Essen. Immer mehr Menschen, auch am Niederrhein, nehmen den Wandel einfach selbst in die Hand. Warum wir nicht auf die Politik warten müssen.

Ende der 70er Jahre ist „No Future“ aus Versehen zum Slogan der Punk-Kultur geworden. Ganz so pessimistisch hatten es die Sex Pistols in „God Save the Queen“ zwar gar nicht gemeint, aber der Kalte Krieg bot genügend Anlässe, eher nicht an eine rosige Zukunft zu glauben.

Heute ist die Lage ähnlich, wobei die Klimakatastrophe als Mutter aller Krisen ja verblüffend häufig in den Hintergrund gerät angesichts zahlreicher anderer Schwierigkeiten. Und trotzdem: mit der Solarpunk-Bewegung gibt es eine Utopie, die erst einmal grundsätzlich davon ausgeht, dass es noch nicht zu spät ist, dass wir selber handeln können, ein durch und durch optimistischer Punk.

Wir dürfen uns diesen Punk nicht beim Ausfüllen eines Bafa-Antrags oder beim Warten auf das Gebäudeenergiegesetz vorstellen. Dieser Punk ist ein Macher. Er legt Permakulturen an, hängt ein Balkonkraftwerk auf, gründet Genossenschaften und spielt Spiele, schaut Filme, liest Bücher, die immer eine Vision aber nie ganz unrealistisch sind.

Sie interessieren sich für eine Solaranlage? Unsere Photovoltaik-Serie klärt über alle wichtigen Fragen auf. Lesen Sie hier alle Folgen:

Teil 1: Photovoltaik auf dem Dach: Was Einsteiger wissen müssen
Teil 2: Die ersten Schritte zur eigenen Solaranlage
Teil 3: So finden Sie den richtigen Handwerksbetrieb
Teil 4:Das Wichtigste über Solarmodule und Technik
Teil 5: Kosten, Erträge, Renditen: Wann Solaranlagen Geld verdienen
Teil 6: Photovoltaik-Anlagen: Wo es in NRW noch Fördergelder gibt
Teil 7: Neue Regeln für 2023: Die wichtigsten Steuertipps
Teil 8:Mieten statt kaufen – lohnt sich das?
Teil 9: Wartung, Pflege, Pflichten: So laufen PV-Anlagen 20 Jahre
Teil 10:Solarboom in NRW: Alles über Balkonkraftwerke

Die Serie ist auch als digitales Themenheft erschienen, das Sie online kostenlos herunterladen können. Bestellung unter waz.de/photovoltaik.

Mehr Texte rund um Nachhaltigkeit lesen Sie auf unserer Themenseite „Fair Ändern - so geht Nachhaltigkeit im Alltag

Und damit zeigt Solarpunk worum es eben auch geht: Um Spaß statt um Verzicht. Wer seinen ersten eigenen Sonnenstrom „erntet“, kennt das Gefühl von Unabhängigkeit und ja: Freude. Dass es eine ganze Reihe von Menschen in unserer Region gibt, die an der Welt eben nicht verzweifeln, sondern wenigstens versuchen, sie ein kleines bisschen besser zu machen, sollten wir zumindest zur Kenntnis nehmen.

Ob Solarpunk oder nicht: Auf die Politik muss niemand warten, doch manchmal darf man hoffen. Dass es ab Montag erheblich leichter wird, ein Balkonkraftwerk anzumelden, ist ein kleiner, wichtiger Schritt. Ein Großteil der Steckersolaranlagen dürfte bisher aber überhaupt nicht angemeldet sein.

Übrigens: In den Niederlanden laufen Stromzähler einfach rückwärts, wenn man eine PV-Anlage betreibt. Das ist so einfach wie Musik aus drei Akkorden.

QOSHE - Was wir vom Solarpunk lernen können - Marc Hippler
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Was wir vom Solarpunk lernen können

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29.03.2024

Essen. Immer mehr Menschen, auch am Niederrhein, nehmen den Wandel einfach selbst in die Hand. Warum wir nicht auf die Politik warten müssen.

Ende der 70er Jahre ist „No Future“ aus Versehen zum Slogan der Punk-Kultur geworden. Ganz so pessimistisch hatten es die Sex Pistols in „God Save the Queen“ zwar gar nicht gemeint, aber der Kalte Krieg bot genügend Anlässe, eher nicht an eine rosige Zukunft zu glauben.

Heute ist die Lage ähnlich, wobei die Klimakatastrophe als Mutter aller Krisen ja verblüffend häufig in den Hintergrund gerät angesichts zahlreicher anderer Schwierigkeiten. Und trotzdem: mit der Solarpunk-Bewegung gibt es eine Utopie, die erst einmal grundsätzlich davon ausgeht, dass es noch nicht zu spät ist, dass wir selber handeln können, ein durch und durch optimistischer........

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