Essen Der wirtschaftliche Druck auf die Post ist zwar groß. Die Zustellfristen zu verlängern, ist aber nicht im Sinne der Kunden.
Der Spagat zwischen notwendigem wirtschaftlichem Handeln und staatlicher Daseinsvorsorge, der sich aus den neuen Regelungen bei der Postzustellung ergibt, ist groß. Auf der einen Seite klaffen erhebliche Lücken in den Zustellerreihen, und es werden seltener Briefe geschrieben. Es besteht also Handlungsbedarf.
Aber die Kunden bekommen das nun auch überdeutlich zu spüren. Wenn es künftig normal sein soll, dass ein Brief drei Tage unterwegs sein darf, bis er im Briefkasten landet, ist das schon eine tiefgreifende Veränderung.
Es gibt schließlich noch genug Menschen, die auf Papiersendungen angewiesen sind, weil sie kein Internet haben oder einfach nicht damit vertraut sind. Aber auch sie müssen sich – beispielsweise – an Kündigungsfristen halten.
Zudem ist es schlechtes Timing, die Standards beim Service herabzusetzen und fast zeitgleich höhere Preise zu verlangen, und das auch noch angesichts steigender Beschwerdenzahlen. Viele Kunden werden diese Gemengelage zurecht eine Zumutung nennen.
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