Thorsten Büker über die angekündigte Großdemonstration und die fehlenden Signale aus Politik, Wirtschaft und Kultur.

Es komme jetzt darauf an, Haltung zu zeigen und als Zivilgesellschaft aufzustehen! Sagen die Veranstalter. Und das bedeutet, dass Bürgerinnen und Bürger Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen und sich für Demokratie und Gerechtigkeit einsetzen. Dass auf einmal bundesweit Menschen zu Zehntausenden gegen die AfD auf die Straße gehen, hängt natürlich mit den Berichten über das Treffen in Potsdam zusammen.

Hinter dem Jenaer Bündnis, das den Protest organisiert, stehen die üblichen Verdächtigen. Auffallend laut aber ist das Schweigen der Anderen.

Wo sind die Hochschulen, die sich immer wieder als weltoffen, tolerant und divers positionieren?

Wo sind die Unternehmen, die mit Kampagnen Menschen dazu ermutigen wollen, tolerant zu sein? Wo sind das Theaterhaus und die Philharmonie?

Wo sind die Stadtspitze und die Wirtschaftsförderer, die gebetsmühlenartig betonen, dass Jena auf Migration angewiesen sei, um in der Erfolgsspur zu bleiben?

Wo sind Parteien wie die CDU und die FDP? Oder die Sportvereine und die Kirchen?

Momentan stehen hinter dem Aufruf Menschen, die links von der SPD zu finden sind. Das schmälert das Engagement nicht. Aber der bekanntgewordene Plan zur „Remigration“ – also zur Deportation von Menschen – hat eine deutlichere Antwort verdient.

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Jena irritiert: Das laute Schweigen der Anderen

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18.01.2024

Thorsten Büker über die angekündigte Großdemonstration und die fehlenden Signale aus Politik, Wirtschaft und Kultur.

Es komme jetzt darauf an, Haltung zu zeigen und als Zivilgesellschaft aufzustehen! Sagen die Veranstalter. Und das bedeutet, dass Bürgerinnen und Bürger Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen und sich für Demokratie und........

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