Wissenschaft so vermitteln, dass erst das Lachen und dann die Erkenntnis kommt: Das ist das Rezept der Science Busters, mit dem sie seit dem Jahr 2007 für Unterhaltung auf Kabarettbühnen, aber auch in den Medien sorgen. Der Humor fungiert bei ihnen also als Türöffner für die Wissenschaftsvermittlung. Im Interview erklären Gründungsmitglied Martin Puntigam und sein Kollege Florian Freistetter (seit 2015 fixer Bestandteil der Science Busters), wie sie die Wissenschaftsskepsis im Land wahrnehmen, warum sie die Klimakleber:innen unterstützen und worum es ihnen bei ihrem Wissenschaftskabarett geht.

Wie kam es eigentlich zum rosa Leibchen, das Sie so konsequent tragen?

Eigentlich wollte ich nur die Nippel haben, um damit sachkundig über Wissenschaft reden zu können, aber die waren derart ins Trikot eingewirkt, dass ich nolens volens das rosa Shirt auch tragen musste. Mittlerweile habe ich mich aber gut daran gewöhnt. Aus heutiger Sicht ist es eigentlich unverständlich, wie man vor 2007 über Wissenschaft reden hat können ohne rosa Trikot und Nippel. Kein Wunder, dass Österreich bei den Eurobarometer-Umfragen immer so schlecht abschneidet.

Laut diesen Eurobarometer-Umfrage gibt es bei uns eine hohe Wissenschaftsskepsis. Dieser Begriff taucht seit Corona immer öfter auf. Wird es wirklich immer schlimmer?

Es wird nicht wirklich schlimmer, aber es wird öffentlicher und sichtbarer. Themen wie die Pandemie oder auch die Klimakrise betreffen alle Menschen, und die Sozialen Medien machen es möglich, dass sich auch alle dazu äußern. Was früher vielen einfach wurscht sein hat können, wird jetzt zu einem Thema für alle. Und wenn höchste politische Repräsentanten, vom Bundeskanzler abwärts ihre Wissenschaftsskepsis vor sich her tragen, darf man sich nicht wundern, wenn die Bevölkerung entsprechend denkt.

Skepsis ist nicht selten ein Etikettenschwindel, mit dem sich Menschen, die gern recht haben wollen, ihre Ignoranz und Denkfaulheit schönreden. Skeptizismus ist etwas komplett anderes und bedeutet nicht, einfach etwas in Zweifel zu ziehen und sich schon dadurch im Recht zu fühlen, egal ob man vernünftige Einwände hat oder nicht. Skeptizismus hat mit Nachdenken und dem Abwägen rationaler Argumente zu tun. Und davon kann bei vielen „Wissenschaftsskeptiker:innen“ keine Rede sein.

Das "Denken gegen den Mainstream" hat in gewissen Kreisen leider einen viel zu guten Ruf. Der "Mainstream" in der Wissenschaft heißt Konsens und ist genau das, was aus wissenschaftlicher Sicht unser bester, verlässlichster Wissensstand ist.

Der Wissenschaftsminister hat allerdings eine Kampagne mit dem zugegeben etwas sperrigen Titel „Wissenschaft und Demokratie sind Teil unserer DNA“ gestartet. Ist das zielführend?

Wenn auch offizielle Stellen sich darum kümmern, dass Wissen unter die Leute kommt, ist das prinzipiell immer gut. In der Praxis hapert es halt oft an der Umsetzung. Und an den Rahmenbedingungen. In einer Regierung, in der ein Innenministier Dinge sagt wie „Wissenschaft ist das eine, und Fakten sind das andere“, hat Wissenschaftsvermittlung einen schweren Stand.

Humor auf der Bühne ist ja nur eine Form, um Menschen was von Wissenschaft zu erzählen. Manche Menschen lesen lieber, auch gern ernstere Texte, manche hören gern Podcast, manche lassen sich gern Fragen in Live-Sendungen wie „Frag die Science Busters“ auf FM4 beantworten, und manche schauen uns gern im Fernsehen zu. Und manchen sind wissenschaftliche Vorträge ohne Faxen am liebsten. Wenn ein Minister ein so wichtiges Anliegen mit dem gebotenen Ernst vorträgt, ist das jedenfalls deutlich besser, als das Gehampel und Gebrüll der Politclowns, von Jörg Haider angefangen über Donald Trump, Boris Johnson, Javier Milei und wie sie alle heißen. Ohne deren Wirken die Welt jedenfalls schöner und lebenswerter wäre.

Was gehört zu einer erfolgreichen Wissenschaftskommunikation dazu? Was braucht es, um die Leute zu erreichen?

Meiner Erfahrung nach: vor allem Kontext. Es ist prinzipiell kein großes Problem, wissenschaftliche Erkenntnisse so herunterzubrechen, dass man auch ohne Vorwissen verstehen kann, worum es geht. Das ist das Handwerk der Wissenschaftskommunikation. Die Kunst ist es, Menschen dazu zu bringen, sich auch damit beschäftigen zu wollen. Dafür braucht es irgendeine Art von Kontext. Humor ist ein sehr guter Weg, das zu erreichen, aber natürlich nicht der einzige. Was auch immer sehr gut funktioniert, sind Menschen. Wissenschaft wird von Menschen gemacht, und die haben im Allgemeinen irgendeinen Grund, das zu tun, was sie getan haben. Wenn ich zum Beispiel in einem Podcast erkläre, was „Baryonische akustische Oszillationen“ (Dichtewellen, die sich im frühen Universum durch das Wechselspiel von Gravitation und Strahlungsdruck ausbildeten, Anm.) in der Astronomie sind, ist das das eine. Aber irgendwer, irgendein konkreter Mensch, hat einmal das Bedürfnis gehabt, das zu erforschen. Diese Person hat irgendeine Motivation gehabt, hat irgendwas daran faszinierend gefunden. Und mit dieser Faszination kann man das Interesse der Menschen wecken. Manche von uns interessieren sich für - in diesem Fall - Astronomie, manche nicht. Aber wir alle interessieren uns für Menschen. Und wenn man vermittelt, warum Menschen etwas faszinierend finden, ist schon viel gewonnen.

Nippel, rosa Trikot, ausreichend Haargel und Wissenschaftler:innen, die sich nicht nur die Mühe machen, komplexe Sachverhalte verständlich zu erklären, sondern die das auch können. Das ist nicht umsonst ein eigener Beruf, denn es ist nicht leicht. Und viele, die Wissenschaftsshows vielleicht zu albern finden, könnten es vermutlich selbst dann nicht, wenn sie es versuchten.

Hat es auch etwas mit der Emotionalität der Kommunikation zu tun? Siehe AfD, Impfgegner,… Transportiert die Wissenschaft zu wenig Gefühl?

Die Wissenschaft selbst hat per Definition kein Gefühl zu transportieren. Das ist ja genau der Grund, dass die wissenschaftliche Methode so ist, wie sie ist: Um die Realität so gut wie möglich zu verstehen, ohne von der Subjektivität abgelenkt zu werden, die allem menschlichen Handeln zwangsläufig innewohnt. Wissenschaft mit Gefühl ist also tendenziell schlechte Wissenschaft. Wo es ohne Emotionen aber nicht geht, ist die Vermittlung von Wissenschaft. Hier muss man sich mit den Menschen beschäftigen, denen man die Wissenschaft vermitteln will, und Menschen sind eben nun einmal emotionale Wesen. Wissenschaftsvermittlung ohne Emotionen kann nicht funktionieren, und genau das ist das Problem, wenn Wissenschaftler:innen die Vermittlung übernehmen sollen, ohne dafür ausgebildet worden zu sein. Das, was man lernt, um Wissenschaft zu betreiben, ist genau das, was einen daran hindert, sie erfolgreich zu kommunizieren.

Das halte ich auch für Ausreden, dass die Menschen vernünftiger wären, begegnete man ihnen nur mit gefühlvollerer Kommunikation. Niemand wird bei uns oder in anderen freien Demokratien gezwungen, rechte oder rechtsradikale Parteien zu wählen. Oder Schwachsinn über Impfungen zu glauben oder zu verbreiten. Manche Menschen sind verunsichert oder haben kein Umfeld, in dem der Zugang zu wissenschaftlichen Informationen leichtfällt. Da ist es was anderes und tatsächlich gut, wenn man andere Wege der Kommunikation findet. Aber viele Menschen, die faschistische Parteien gut finden, finden deren Ausländerfeindlichkeit, Brutalität und Neigung zum Herrenmenschentum reizvoll. Das passiert denen nicht und wäre auch durch mehr Gefühl in der Verlautbarung von Tatsachen nicht entscheidend zu ändern.

Und was machen die Schulen falsch bei der Wissensvermittlung? Oder ist eh alles super, und nur der Pisa-Test irrt?

Man kann von Schulen durchaus mehr erwarten. Aber man darf nicht zu viel erwarten. Lehrer:innen müssen sich an Lehrpläne halten; müssen eine vorgegebene Menge an Wissen in einer vorgegebenen Zeit vermitteln. Das kann man nicht mit dem vergleichen, was die Science Busters tun. Wir haben die Freiheit, uns genau das an Wissen rauszusuchen, was gerade am besten in eine Show passt und am besten für einen unterhaltsamen Abend ist. Es wäre unfair, den Schulen vorzuwerfen, dass sie nicht so unterhaltsam wie ein Abend mit den Science Busters sind. Was man dem Bildungssystem aber schon vorwerfen kann: Dass Lehrer:innen nicht den Status haben, den sie haben sollten. Wer den enorm wichtigen Job der Ausbildung der Jugend übernimmt, sollte einerseits höchste Qualitätsansprüche erfüllen, dafür aber auch andererseits einen entsprechend gut bezahlten Job mit vernünftigen Arbeitsbedingungen haben. Das ist leider selten der Fall.

Als Science Busters mixen Sie Wissenschaft und Satire. Lässt sich der Mehrwert dieses Konzeptes in Worte fassen?

Wissenschaft wirkt auf viele Menschen abschreckend. Leute denken, sie wären nicht schlau genug, um sich mit Wissenschaft beschäftigen zu können. Oder sie denken, Wissenschaft wäre langweilig, hätte nichts mit ihrem Leben zu tun, usw. Das ist alles falsch, aber solche Vorurteile müssen erst überwunden werden. Wenn man Wissenschaft im Rahmen eines Kabarettabends präsentiert, ist das eine gute Möglichkeit, denn kaum jemand denkt sich: „Nein, ins Kabarett geh ich nicht, das könnte vielleicht zu lustig sein für mich.“ Und wenn der Abend dann vorbei ist, haben die Menschen sich mit Wissenschaft beschäftigt, sich amüsiert und nicht einmal bemerkt, dass gerade Wissenschaftsvermittlung stattgefunden hat.

Was wir tatsächlich gern und seit vielen Jahren machen, ist, die Perspektive zu ändern. Paradoxe Intervention, wenn man sehr hochgestochen formulieren will. Auch, weil man dann mehr, einfacher und lustigere Witze machen kann. Ein Programm hat geheißen „Der perfekte Christbaumbrand“ oder unsere letzte Show „Global Warming Party“. Und damit fahren wir ziemlich gut. Wer im Theater sitzt und lacht oder sich bei unserem Podcast mit Wissenschaft beschäftigt oder in eines unserer Bücher vertieft ist, der ist gut unterhalten und kann seine Zeit nicht mit Querdenkerinnen und Querdenkern verplempern oder auf einer Klimaleugner-Demo herumstehen oder seine Stimme an Parteien verschwenden, die „Klimaschutz mit Hausverstand“ wollen oder noch Schlimmeres. Und bestenfalls hat man nicht nur eine schöne Zeit, sondern lernt auch was dabei und sieht erstklassige Kostüme. Man kann seine Lebenszeit wirklich deutlich schlechter verbringen.

Meiner Erfahrung nach gibt es nur zwei Arten von Menschen: Die, die sich für Wissenschaft interessieren. Und die, die noch nicht wissen, dass sie sich für Wissenschaft interessieren. Die erste Gruppe kümmert sich eh selbst darum, dass sie das kriegt, was sie will. Und mit einem Wissenschaftskabarett kann man wunderbar die zweite Gruppe erreichen.

Und mit der sanften Hand des Humors und so erklärt, dass man in Grundzügen auch mitbekommt, worum es sich dreht – damit ist vielen Menschen geholfen. Außerdem schauen wir sehr schön aus auf der Bühne, wenn sie sich da etwa am Aschermittwoch in Ried umschauen – kein Vergleich. Da braucht man nicht lange zu überlegen, wem man lieber zuhört.

Apropos Klimaleugner:innen: SIe unterstützen den Protest der Letzten Generation, die mit ihren Klebeaktionen viele verärgert. Warum?

Die Klimakleber:innen haben einen Weg gefunden, um die Menschen dazu zu bringen, sich zu diesem Thema zu positionieren. Das ist ein Fortschritt, denn es ist ja leider sehr leicht, die Klimakrise zu ignorieren. Insbesondere, wenn wir politische Parteien in der Verantwortung haben, die genau das zu ihrem programmatischen Linie erhoben haben: Den Menschen mit Schlagwörtern wie „Technologieoffenheit“ oder „Klimaschutz mit Hausverstand“ zu suggerieren, dass alles eh so weitergehen kann wie bisher. Das ist falsch und die Klimaaktivist:innen nutzen eine sehr effektive Methode, um darauf hinzuweisen. Auch wer sich über sie ärgert, hat sich zumindest mit dem Thema beschäftigt. Und früher oder später müssen wir uns alle damit beschäftigen, ob wir wollen oder nicht. Die Frage nach der Effektivität dieser Aktionen ist einerseits legitim, andererseits aber auch müßig. Denn nur weil eine Gruppe an Menschen diese Art des Aktivismus gewählt hat, folgt daraus ja nicht, dass andere nicht anders aktiv werden können. „Das ist ja alles kontraproduktiv, macht lieber was anderes“ ist leider sehr oft nur eine andere Art zu sagen: „Hört auf damit, ich will mich damit nicht beschäftigen müssen.“ Statt über die Methoden des Aktivismus zu diskutieren, sollte viel besser über die Forderungen diskutiert werden.

Wurde eigentlich der Effekt von Humor auf die Wissenschaftsvermittlung schon wissenschaftlich untersucht?

Es gibt jede Menge Forschung zu Humor. Aber die ist weniger lustig, als man denken würde. Anekdotisch lässt sich auf jeden Fall feststellen, dass Humor ein wunderbarer Türöffner ist, um auch sehr komplexe Themen unter die Menschen zu bringen.

Seit einiger Zeit spielen Sie auch mit Kasperl und Pezi spezielle Kindervorstellungen. Was machen Sie da anders? Kapieren die Kinder diese komplexen Themen?

Natürlich kapieren die Kinder, was wir da verhandeln. Die sind ja nicht dumm. Und wir auch nicht. Klarerweise kracht und raucht es öfter dabei, und wir bereiten die Themen ein wenig einfacher auf. Aber, ehrlich gesagt, das schadet auch vielen Eltern nicht. Nicht alle können aus dem Stand den Unterschied zwischen Galaxis und Galaxie nennen oder worin sich Bakterien und Bazillen unterscheiden. Außerdem gibt es am Ende Stickstoffeis für alle. Selbst wenn man also nicht alles verstanden haben sollte, geht man mit einem guten Nachgeschmack von Wissenschaft nach Hause.

Eine letzte Frage, Herr Puntigam: Was war eigentlich in der Spritze, die Sie sich in Ihrem Programm „Glückskatze“ live auf der Bühne gesetzt haben?

Sicher diese Abnehmspritze, oder?

Wahrheitsserum. Nachdem ich davor fast den ganzen zweiten Teil hindurch Fakten und Verschwörung remixe, bis man das eine für das andere hält, wenn man nicht aufpasst, muss ich mich danach wieder erden. Außerdem muss ich die vielen Kottabletten ausleiten, die ich im Laufe des Abends schnabuliere.

QOSHE - Humor als Türöffner für die Wissenschaft - Mathias Ziegler
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Humor als Türöffner für die Wissenschaft

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26.02.2024

Wissenschaft so vermitteln, dass erst das Lachen und dann die Erkenntnis kommt: Das ist das Rezept der Science Busters, mit dem sie seit dem Jahr 2007 für Unterhaltung auf Kabarettbühnen, aber auch in den Medien sorgen. Der Humor fungiert bei ihnen also als Türöffner für die Wissenschaftsvermittlung. Im Interview erklären Gründungsmitglied Martin Puntigam und sein Kollege Florian Freistetter (seit 2015 fixer Bestandteil der Science Busters), wie sie die Wissenschaftsskepsis im Land wahrnehmen, warum sie die Klimakleber:innen unterstützen und worum es ihnen bei ihrem Wissenschaftskabarett geht.

Wie kam es eigentlich zum rosa Leibchen, das Sie so konsequent tragen?

Eigentlich wollte ich nur die Nippel haben, um damit sachkundig über Wissenschaft reden zu können, aber die waren derart ins Trikot eingewirkt, dass ich nolens volens das rosa Shirt auch tragen musste. Mittlerweile habe ich mich aber gut daran gewöhnt. Aus heutiger Sicht ist es eigentlich unverständlich, wie man vor 2007 über Wissenschaft reden hat können ohne rosa Trikot und Nippel. Kein Wunder, dass Österreich bei den Eurobarometer-Umfragen immer so schlecht abschneidet.

Laut diesen Eurobarometer-Umfrage gibt es bei uns eine hohe Wissenschaftsskepsis. Dieser Begriff taucht seit Corona immer öfter auf. Wird es wirklich immer schlimmer?

Es wird nicht wirklich schlimmer, aber es wird öffentlicher und sichtbarer. Themen wie die Pandemie oder auch die Klimakrise betreffen alle Menschen, und die Sozialen Medien machen es möglich, dass sich auch alle dazu äußern. Was früher vielen einfach wurscht sein hat können, wird jetzt zu einem Thema für alle. Und wenn höchste politische Repräsentanten, vom Bundeskanzler abwärts ihre Wissenschaftsskepsis vor sich her tragen, darf man sich nicht wundern, wenn die Bevölkerung entsprechend denkt.

Skepsis ist nicht selten ein Etikettenschwindel, mit dem sich Menschen, die gern recht haben wollen, ihre Ignoranz und Denkfaulheit schönreden. Skeptizismus ist etwas komplett anderes und bedeutet nicht, einfach etwas in Zweifel zu ziehen und sich schon dadurch im Recht zu fühlen, egal ob man vernünftige Einwände hat oder nicht. Skeptizismus hat mit Nachdenken und dem Abwägen rationaler Argumente zu tun. Und davon kann bei vielen „Wissenschaftsskeptiker:innen“ keine Rede sein.

Das "Denken gegen den Mainstream" hat in gewissen Kreisen leider einen viel zu guten Ruf. Der "Mainstream" in der Wissenschaft heißt Konsens und ist genau das, was aus wissenschaftlicher Sicht unser bester, verlässlichster Wissensstand ist.

Der Wissenschaftsminister hat allerdings eine Kampagne mit dem zugegeben etwas sperrigen Titel „Wissenschaft und Demokratie sind Teil unserer DNA“ gestartet. Ist das zielführend?

Wenn auch offizielle Stellen sich darum kümmern, dass Wissen unter die Leute kommt, ist das prinzipiell immer gut. In der Praxis hapert es halt oft an der Umsetzung. Und an den Rahmenbedingungen. In einer Regierung, in der ein Innenministier Dinge sagt wie „Wissenschaft ist das eine, und Fakten sind das andere“, hat Wissenschaftsvermittlung einen schweren Stand.

Humor auf der Bühne ist ja nur eine Form, um Menschen was von Wissenschaft zu erzählen. Manche Menschen lesen lieber, auch gern ernstere Texte, manche hören gern Podcast, manche lassen sich gern Fragen in Live-Sendungen wie „Frag die Science Busters“ auf FM4 beantworten, und manche schauen uns gern im Fernsehen zu. Und manchen sind wissenschaftliche Vorträge ohne Faxen am liebsten. Wenn ein Minister........

© Wiener Zeitung


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