Wenn etliche deutsche Moscheen ihre Imame direkt von der türkischen Religionsbehörde Diyanet zugeteilt bekommen, wie es seit Jahrzehnten gängiger Brauch ist, dann hat das zwei Probleme zur Folge. Erstens: der Inhalt. Das Regime von Recep Tayyip Erdoğan versucht auf diese Weise, über den Weg der Religion teils sonderbare, teils politisch unanständige Gedanken zu verbreiten. Erst kürzlich sprach der Diyanet-Chef Ali Erbaş von Israel als einem "rostigen Dolch, der im Herzen der islamischen Geografie steckt". Zweitens: die Form. Das Erdoğan-Regime hat dadurch ein scharfes Machtinstrument in der Hand, und es scheut sich nicht, es in Deutschland zu nutzen. Die Vorwürfe von Bespitzelung und Bedrängung türkischer Exilanten durch Moschee-Leute sind zahlreich.

QOSHE - Das Problem mit den Erdoğan-Imamen - Ronen Steinke
menu_open
Columnists Actual . Favourites . Archive
We use cookies to provide some features and experiences in QOSHE

More information  .  Close
Aa Aa Aa
- A +

Das Problem mit den Erdoğan-Imamen

7 0
14.12.2023

Wenn etliche deutsche Moscheen ihre Imame direkt von der türkischen Religionsbehörde Diyanet zugeteilt bekommen, wie es seit Jahrzehnten gängiger Brauch ist, dann hat das zwei Probleme zur........

© Süddeutsche Zeitung

Get it on Google Play